Identifikation
Wir haben jetzt schon die ganze Woche Vorlesung bei einem Gastdozenten aus Finnland. Sein Name ist Antti Vihinen und er ist der Leiter der Sibelius-Halle (einem Kongress und Konzert Zentrum in Lahti). Die Vorlesung ist sehr interessant und nebenbei haben wir auch noch einiges über Finnland gelernt. In Finnland liegt eigentlich jedes Haus an einem See. Der Wert eines Hauses ermisst sich an der Entfernung zum Nachbarn – je weiter weg, desto wertvoller sozusagen. Laut Statistik trinkt jeder Finne über 18 50 Flaschen Wodka im Jahr. Die Finnen sind ein schweigsames Volk, sie reden weder viel noch gerne. (Zu diesen "Fakten" möchte ich noch sagen, dass sie alle von Antti stammen und da werde ich ihn gleich noch zitieren: "Die Wahrheiten sind subjektiv.") Im Laufe der Vorlesung haben wir auch eine Gruppenarbeiten absolviert und auch heute haben wir wieder eine – wenn auch nur eine kleine – gemacht. Es ging darum in Zweiergruppen zusammenzugehen und sich gegenseitig vorzustellen. Die Fragen waren: Am interessantesten fand ich die Frage nach der Identität. Fast alle haben als erstes ihre "Nationalität" genannt, also ob sie Europäer sind oder Deutsche, etc. nur bei mir war es anders. Als ich mir die Frage stellte: Womit identifiziere ich mich, "was" bin ich? Habe ich als aller erstes Gedacht: Christ. Ja, ich bin ganz eindeutig Christin. Der Glaube ist ein elementarer Bestandteil meines Lebens und er ist mir auch am aller wichtigsten. Ich finde es sehr schön, dass ich das in der Gemeinschaft, in der ich studiere, auch offen sagen kann. Niemand hat eine blöde Bemerkung gemacht oder sonst irgendwie komisch reagiert. Ich bin Christin und ich stehe dazu. Vielleicht habe ich jetzt einige meiner Leser auch zum Nachdenken gebracht, was mich freuen würde und wenn ihr wollt, könnt ihr gerne auch einen Kommentar da lassen und euch dazu äußern, wie ihr antworten würdet. Gottes Segen euch allen!
2 Kommentare:
Danke für diesen Post und die Offenheit, die du nicht nur hier auf Blog zeigst, sondern eben auch da, wo du mit teils Unbekannten zusammen sitzt.
:-)
Ich wünsche vielen, dass sie bei ihrer Identität so denken, wie du es tust. "Erst im Du wird das ich zum ich" hat Martin Buber sinngemäß gesagt und meint damit, dass wir Menschen erst im Gegenüber wirklich Mensch werden, in der Beziehung. Und keine Beziehung ist wichtiger, als die zu dem Schöpfer allen Lebens...
Sehr cooler Post. Es ist voll wichtig zu dem zu stehen, was man ist. Ich denke ich hätte auch geantwortet Christ (und gleich darauf Chaot).
Schön, dass das nicht nur im Theologiestudium funktioniert :-)
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