… und dann war’s (fast) aus mit der Weisheit
Im Vorfeld habe ich Schauergeschichten gehört und bei einigen meiner Freunde habe ich es ja sogar mitbekommen, wie es ihnen danach ging. Eine sagt vorher zu mir: WAAAAAAAAAAAAAS?!? Du machst das auf zwei Mal? Ich würde jedem empfehlen immer gleich alle vier auf einmal raus machen zu lassen, denn ich wäre sicher kein zweites Mal hingegangen. Eine andere sagte lediglich: Ach, das ist alles halb so schlimm und geht ja auch vorbei. Hm, dachte ich, was soll ich damit anfangen? Die einen sagen so und die anderen sagen so … Naja, ich habe mir einfach gedacht, dass es nicht so schlimm sein wird, wie alle sagen und dass ich das schon überleben würde. Am 1.12. war es dann soweit. Die rechte Seite war als erstes dran. Nach einer guten Stunde war der ganze Spuk auch schon vorbei und ich muss sagen: War alles halb so schlimm. Wirklich unangenehm fand ich nur, dass mein Arzt mir ein mit Nelken-Öl getränktes Tuch in die Wunde tat und danach alles in meinem Mund nach Nelke schmeckte. Naja, aber immerhin habe ich es der Nelke zu verdanken, dass ich kaum Schmerzen hatte. Mein Schwester war allerdings etwas enttäuscht, als sie mich dann abends nach der OP zum ersten Mal sah: "Oh, du hast ja gar keine Hamsterbäckchen …" Ja und ich finde das auch gut so, das einzige, was – wenn man darauf achtete – auffiel, war, dass mein Grübchen nicht mehr zu sehen war. Insgesamt war also – bis auf die Nelke – alles halb so schlimm und ich bin wirklich froh darüber. Die zwei Zähne durfte ich fast komplett mit nach Hause nehmen (beim oberen war nämlich ein Stück von der Wurzel abgebrochen – das sich so gut versteckt, dass man es der Arzt weder auf dem Röntgenbild noch mit bloßem Auge erkennen konnte. Zitat: "Das ist mir in meiner ganzen Laufbahn als Zahnarzt noch nie passiert." Zum Glück ist es nicht so schlimm und ich bin nicht der einzige Mensch auf der Welt, der noch ein Stück Wurzel vom Weisheitszahn im Zahnfleisch stecken hat) Am Dienstag war dann die linke Seite an der Reihe. Diese stellt sich etwas schwieriger dar, da mein unterer Weisheitszahn nahezu waagerecht im Zahnfleisch lag und der obere seine Wurzeln in alle nur möglichen Richtungen ausstreckte. Außerdem musste mein Arzt während der OP insgesamt gut 5 Mal nachbetäuben, weil ich unerwarteter Weise doch noch etwas spürte. Mit großer Anstrengung schaffte er es bei Zähne ganz aus ihren Verankerungen heraus zu hebeln. Als ich nach 45 Minuten wieder Heim gehen durfte hatte ich wesentlich mehr Schmerzen, als beim letzten Mal und meine Kopfschmerzen, die ich schon seit dem Aufwachen hatte, machten das Ganze nicht wirklich besser. Zuhause legte ich mich erst Mal mit einem Kühlakku auf der Backe – die auch dieses Mal nur kaum Erkennbar geschwollen ist – ins Bett. Als ich am nächsten Tag wieder beim Arzt war, sagte ich gleich, dass ich auf jeden Fall wieder einen mit Nelken-Öl getränkten Streifen haben möchte, weil es ohne einfach wesentlich schlimmer ist, als mit – auch wenn's widerlich schmeckt. Kein Problem und fünf Minuten später durfte ich meinen Arzt entsprechend präpariert wieder verlassen. Am Freitag hab ich dann auch noch Mal einen Streifen rein bekommen und am Montag werden dann die letzten Fäden gezogen und das Thema Weisheitszähne hat sich dann für mich ein für alle Mal erledigt!
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