Reisebericht - Teil III - Der dritte Tag
Samstag, 14.03.2009
Um halb acht hat der Wecker geklingelt und Eva ist dann erst mal Duschen gegangen. Wir mussten schließlich um Viertel vor 9 am Bahnhof sein, weil um 10 nach 9 unser Zug fuhr. Insgesamt waren wir 21, davon 20 Airbuspraktikanten und ich, die sich auf den Weg nach Lourdes mit einem Zwischenstopp in Tarbes machten.
Wir waren eine recht internationale Truppe, ein Franzose etliche Engländer und einige Iren sowie Deutsche und eine Brasilianerin. Deshalb war die Hauptsprache dann auch Englisch, wir Deutsche haben teilweise sogar Englisch miteinander gesprochen, damit die Anderen uns verstehen können. Nach 1 h 45 min Fahrt kamen wir im kleinen beschaulichen Städtchen Tarbes an. Dort haben wir einen kleinen Rundgang gemacht. Inmitten der Stadt liegt ein wunderschöner Park in dem es jede Menge Enten und Pfauen gab sowie unzählig viele zauberhafte Blumen, die in allen Farben zu blühen schienen. Frühling ...
Später haben wir uns dann in ein Café gesetzt und Schokolade, Café oder Espresso getrunken. Anschließend sind wir etwas durch die Stadt gelaufen, einige haben sich etwas zu Essen geholt und dann sind wir wieder zurück in den Park gegangen, um uns dort in das Café zu setzen und Eis zu essen.
Um 14h fuhr dann der Anschlusszug nach Lourdes, wo wir eine Viertel Stunde später ankamen. Gleich wenn man aus dem Bahnhof raus kommt hat man eine wunderschöne Sicht auf die Landschaft.
Dann machten wir uns auf den Weg zur Grotte, der Dank des 150-jährigen Jubiläums letztes Jahr sehr gut markiert ist. Da ist nämlich so eine tolle blaue Linie auf dem Boden, die einem zeigt, wo man hin gehen muss. Als erstes sind wir in die Kirche rein gegangen, in der Bernadette (das Mädchen, dass vor über 150 Jahren diese Madonnenerscheinung hatte) getauft wurde. Nette Kirche. Da die anderen sich nicht so richtig entscheiden konnten, wo sie hinlaufen wollen, haben Eva und ich uns ein wenig abgekapselt und sind alleine zur Grotte gezogen. Immer der blauen Linie nach an Bernadettes Wohnhaus vorbei hinuter ins Tal über den Fluss und hinein in den Wallfahrtsort. Das Areal drum herum ist wirklich gigantisch. Ein langer Weg der in der Mitte mit Gras und Blumen (die momentan leider noch nicht am blühen waren) bepflanzt ist führt hin zur Kirche, die mehr oder weniger in und um den Felsen herum gebaut worden ist. Links und rechts von der Kirche führen große Rampen nach oben, so dass es auch für die vielen Rollstuhlfahrer, die jedes Jahr hierher pilgern und um Heilung bitten, eine Möglichkeit gibt in die Kirche zu gehen.
Wir haben uns aber entschieden zu erst zur Grotte zu gehen. Dafür ging es rechts an der Kirche vorbei, an den Wasserhähnen aus denen das Quellwasser, dem heilende Wirkung zugesprochen wird, heraus kommt (von denen momentan nur ungefähr drei offen sind) entlang bis zur Grotte. Es gibt dort einen Weg, der direkt an der Grotte entlang führt, wo man sie sich genauer anschauen kann, aber da dort gerade ein Gottesdienst dabei war zu beginnen, haben wir uns entschieden nicht entlang zu laufen.
Stattdessen sind wir weiter am Fluss entlang gelaufen, an "Kerzenständen" vorbei, wo man die Kerzen anzünden und aufstellen kann, und weiter zu den Badehäusern für die Kranken oder diejenigen, die sich nicht nur symbolisch von ihren Sünden rein waschen wollen. Weiter über eine Brücke auf einen Weg, der auf der anderen Seite des Flusses wieder an der Grotte und der Kirche vorbei führt, wo wir den Fluss dann nochmal überquerten, um die Kirche zu besichtigen.
Von weitem sieht die Kirche nach sehr viel Gold aus, aber in diesem Fall ist das wirklich sehr schön gestaltet worden und wirkt nicht überladen oder zu prunkvoll. Von drinnen ist die Kirche aus sehr schön, die Mosaike an den Wänden und die bunten Fenster ergeben ein sehr schönes Bild. Die Kirche erstreckt sich quasi über drei Stockwerke. Einmal unten, ebenerdig, dann gibt es die Krypta ein Stockwerk höher und nochmal eine kleiner Kirche/Kapelle über der Krypta.
Nachdem wir die Kirche ausführliche besichtigt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zum Ausgang, wobei wir vorher noch einen kleinen Abstecher in die unterirdische Basilika machten. Diese ist von außen eher unscheinbar und man kann an ihr vorbei laufen, ohne sie zu bermerken, aber sie ist auf jeden Fall einen Blick wert. Unterirdisch besteht sie quasi vollkommen aus Beton, aber dieser wirkt durch die Lichtspiele, die die angebrachten Lampen verursachen und durch die Art und Weise, wie er verbaut worden ist, weder schwerfällig noch erdrückend. Es ist einfach nur ein sehr schöner Ort, den man auf seiner Reise nach Lourdes nicht außer Acht lassen sollte.
In der Stadt haben wir uns dann noch eine Kleinigkeit zu essen geholt, bevor wir uns dann auf den Weg zum Bahnhof gemacht haben, wo wir dann auch die anderen wieder getroffen haben. Nach 2 h Fahrt kamen wir dann gegen 20h wieder in Toulouse an und verabschiedeten uns von der Gruppe, um wieder nach Hause zu fahren. Dort habe ich Ratatouille gemacht und nach dem Essen sind wir gegen halb elf elf dann auch ziemlich schnell ins Bett gefallen, denn die viele frische Bergluft und das lange Laufen hatte uns müde gemacht.
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