Sonntag, 23. September 2007

Entscheidungen


Irgendwie ist es immer blöd, wann man eine Entscheidung treffen muss, weil das dann auch immer gleich mit sich zieht, dass man nur das eine oder das andere haben kann. Selbst bei einem Kompromiss – wie ausgeklügelt er auch sein mag – muss mindestens eine der beiden (oder auch mehr) Möglichkeiten Abstriche hinnehmen.

Natürlich kommt es auch darauf an, was für eine Art von Entscheidung wir treffen müssen, denn manche Entscheidungen lassen sich leichter und mit einem weniger blöden Gefühl treffen als andere. Beispielsweisen, wenn es um unsere Weiterbildung geht. Was will ich machen, wenn ich "groß" bin? Möchte ich studieren oder doch lieber eine Ausbildung und dann muss man sich entscheiden, wo man das macht. Bleibe ich zu Hause oder gehe ich möglichst weit weg, in eine andere Stadt oder gar in ein anderes Land? Das sind Entscheidungen, die wirklich jeder treffen muss.

Unser ganzes Leben besteht eigentlich nur aus Entscheidungen. Jeden Tag treffen wir die Entscheidung (wenn auch meist gezwungenermaßen), dass wir aufstehen, dann müssen wir entscheiden, was wir anziehen, als nächstes überlegen wir, was wir frühstücken sollen, dann entscheiden wir, ob wir das Fahrrad, das Auto oder die Bahn zur Arbeit/Hochschule/Schule nehmen sollen. Es geht den ganzen Tag so weiter, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem wir im Bett liegen und uns entscheiden jetzt zu schlafen, dann haben wir endlich Ruhe, aber auch nur so lange, bis wieder der Wecker klingelt und einen neuen entscheidungsreichen Tag "einläutet". Dennoch, obwohl wir es so gewohnt sind Entscheidungen zu treffen, fällt es uns oft sehr schwer uns zu entscheiden und das nicht nur bei großen, sondern auch bei kleinen Entscheidungen.

Deshalb schieben wir gerade wichtige Entscheidungen lange vor uns her und hoffen, dass sich irgendjemand unser erbarmt und sie für uns trifft. Aber das geht nicht, denn die meisten Entscheidungen können nur wir alleine treffen, man kann sich Rat holen, natürlich, aber am Ende steht man mit fünf verschiedenen Meinungen da ist nur noch verwirrter. Manche Dinge sollte man einfach nicht mit anderen besprechen, denn egal was sie sagen, alles klingt logisch und sinnvoll und man ist so von allem überzeugt, dass man sich eigentlich für alle Möglichkeiten entscheiden müsste und die Entscheidung steht wie eine Zielscheide nur wenige Meter von dir entfernt, du hast den Bogen in der Hand, spannst ihn, lässt los, aber dennoch triffst du nicht.

Aber jetzt mal ganz ehrlich, wer will wirklich, dass alle Entscheidungen, die einen selbst betreffen, von anderen entschieden werden? Klar, wenn man noch ein Kind ist werden alle Entscheidungen von den Eltern getroffen und das ist auch in Ordnung so. Je älter man wird desto mehr Mitspracherecht erhält man meistens, aber dennoch sind es unser Eltern, die die endgültigen Entscheidungen treffen. Aber es gibt auch Angelegenheiten, in die sie sich gerne einmischen, obwohl es sie nichts angeht. Wie soll man lernen selbstständig Probleme zu lösen, wenn die eigenen Eltern einen immer davon fernhalten oder sie für uns lösen? Manche Dinge kann man nur mit sich selbst oder ohne fremde Hilfe lösen. Außerdem ist dann da noch die Sache mit der Volljährigkeit, das ist nämlich echt blöd, wenn man nie gelernt hat selbstständige Entscheidungen zu treffen und plötzlich, von einem Tag auf den anderen, ist man gerade zu auf sich alleine gestellt, schließlich ist man ja jetzt erwachsen und mündig. Das ist nicht lache, wie viele 18-Jährige sind bitte "erwachsen"? Ich würde mich noch nicht mal selbst als erwachsen bezeichnen und ich werde in knapp 100 Tagen 21.

Nein, ich will nicht, dass andere meine Entscheidungen treffen und ich lasse mir von nichts und niemand etwas vorschreiben, denn ich möchte mein Leben so wie ich will, ich möchte mir meine Freunde selbst aussuchen, ich möchte selber entscheiden, wo ich mal hingehe oder ob ich bleibe und ich möchte am Ende auf mein Leben zurück blicken und es MEIN Leben nennen können!

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